Immer wieder liest man, dass Katzen sich mit dem felinen Coronavirus (fel. CV) angesteckt haben. Damit ist aber nicht das Coronavirus gemeint, was seit einigen Jahren unter uns Menschen herum geistert.
Es gibt sehr viele verschiedene Coronavirus-Arten, auch solche, die artspezifisch sind. Eine solche Art ist das feline Coronavirus, an dem sich nur Katzen anstecken, keine Menschen oder anderen Säugetiere.
Man hat festgestellt, dass unter Freigängern 50 – 75 Prozent aller Samtpfoten mit dem Virus infiziert sind bzw. wurden. Das fel. CV ist ein ganz normaler Durchfallkeim, der nach der Infektion wieder verschwindet oder auch im Darm, Speichel oder Nasensekret der Katze verbleiben kann und darüber ausgeschieden wird. Hat die Katze eine Infektion durchgemacht, findet man in ihr Antikörper.
In sehr seltenen Fällen (5-10 Prozent) kann das verbliebene Virus mutieren und möglicherweise FPI (Feline Infektiöse Peritonitis) auslösen. Die Katze wird dann schwer krank. Es gibt die feuchte und die trockene Form. Sie können unter anderem Aszites, Pleuraergüsse oder neurologische Störungen verursachen. Ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, endet sie meist tödlich. (Neuerdings gibt es aber Studien mit einem Medikament, dass heilen kann).
Eine Impfung gegen Ansteckungen mit dem fel. CV gibt es auch, diese ist aber nicht immer erfolgreich.
Leider kann man im Blut und auch im Kot der Tiere nicht erkennen, ob das Tier harmlose fel. Coronaviren oder die mutierte Form in sich trägt bzw. trug. Eine Mutation bzw. ein Ausbruch der Krankheit kann man vermeiden bzw. herauszögern, in dem man die Katze keinem Stress aussetzt, Parasiten bekämpft, das Immunsystem stärkt bzw. dieses nicht unterdrückt, Inzucht vermeidet, saubere und mehrere Katzentoiletten hat.
Auch bei uns im Tierheim gibt es Katzen, die das fel. CV in sich tragen. Das heißt aber nicht, dass sie erkranken werden. Wir werden solche Katzen wegen der Ansteckungsgefahr allerdings nicht zu gesunden Tieren vermitteln, nur zu solchen, die ebenfalls das Virus in sich tragen (oder ältere Tiere als Einzelkatzen).
Wir möchten Mut machen, auch solche Samtpfoten, die das feline Coronavirus in sich tragen, zu adoptieren. Je mehr Liebe und Zuwendung sie erfahren, desto größer sind die Chancen, dass diese Tiere gesund bleiben. Sie haben – ebenso wie unsere anderen Katzen – ein eigenes Zuhause verdient.
Nähere Auskunft erteilt Ihnen unser Personal, trauen Sie sich 🙂